Drei Mädels unterwegs in London

Zum Thema Kulturreise von Eugenie Kramer, 22.09.2016 11:30 Uhr

Bei einem Familientreffen hat mir meine Schwägerin mitgeteilt, dass sie irgendwie reif sei für die Insel und nur Mal kurz nach London fliegen möchte, nur wir Mädels, sie und ihre Mama und ich, also eine reine Mädelsreise.

Ich, ein total begeisterter England-USA-Fan und alles was auf englisch ist, habe mich von ihr sofort anstecken lassen. Und so sind wir zu zweit ins Reisebüro gestürzt und haben unsere Städtereise für drei Personen nach London gebucht.

Am 07.06.2015 war es dann soweit, unsere Männer fuhren uns nach Stuttgart zum Flughafen, von dort flogen wir mit British Airways nach London.

Nach knappen zwei Stunden Flugzeit sind wir in London, Heathrow Flughafen gelandet, haben unsere 7 Sachen vom Band geholt und sind anschließend zum Exchange-Schalter gegangen. Hier musste ich leider feststellen, dass ich das Geld lieber in Deutschland hätte wechseln sollen, in England auf dem Flughafen ist es definitiv teurer. Nachdem wir das Geld in Pounds gewechselt hatten, standen wir Drei da, meine Schwägerin, ihre Mama & ich, wie bestellt - nicht abgeholt. Wohin jetzt?

Im Ausgangsbereich haben wir eine kleine Informationsniesche entdeckt, dort konnte man eine London Tourist Map kostenfrei mitnehmen. Dies haben wir getan, hat uns jedoch nicht weiter gebracht, also wurde es Zeit unsere leicht verstaubten Englischkenntnisse auszupacken und die Angestellten mit ihren Tablets zu fragen.

Unsere Adresse lautete:
The Blandford
80 Chiltern Street,
GB-London, W1U 5AF

Der Angestellte gab in sein Tablet W1U 5AF ein, holte die London Tourist Map raus und zeigte uns, anhand des Underground Systems, wie wir zu unserem Hotel kommen. Endlich wussten wir, wie es weiter gehen soll.

Ticket gekauft, sich über die Preise aufgeregt, in den Zug gestiegen, am Piccadilly Circus auf eine andere Linie umgestiegen, Baker Street war unsere Endstation. Die Chiltern Street  befand sich, Gott sei Dank, fast direkt gegenüber, so dass wir nicht lange suchen mussten. Im Schlepptau unsere 7 Sachen. The Blandford-Hotel war leicht zu finden.

Wir haben uns eingecheckt und erstmal unser Dreibettzimmer unter die Lupe genommen. War etwas eng, man wusste nicht so recht, wohin mit den Koffern.

Da wir erst Mittag hatten, beschlossen wir unsere Erkundungstour gleich zu starten. Zu unserem Erstaunen haben wir direkt um die Ecke Madame Tussauds entdeckt, nicht lange überlegt sind wir gleich reingegangen. Die Madame war total überfüllt.

Mein Tipp an dieser Stelle: Falls Sie die Wachsfiguren in aller Ruhe anschauen möchten, besuchen Sie Madame Tussauds nie an einem Sonntag, sondern unter der Woche.
Man bekommt alle möglichen Stars & Sternchen als Wachsfiguren zu sehen, ein 4-D-Marvelfilm und eine Reise durch die Geschichte Londons. Einen guten halben Tag ist man dort für 33,00 Pounds beschäftigt.

Tag 2: In London ist man so gut wie nur mit der U-Bahn unterwegs. Man kommt innerhalb sehr kurzer Zeit ans Ziel. Und so machten wir uns am nächsten Tag auf zum Großen Benjamin, Buckingham Palace, Wallington Arch, The Green Park, Harrods & London Eye. Dadurch, dass Coca-Cola so einiges finanziert hat, heißt das Auge Londons Coca-Cola London Eye. Man dreht eine Runde stehend in einer weißen Kapsel, ca. 30-35 Min. und kann alles was in der näheren Umgebung ist, von oben betrachten. Eintritt: ca. 15-20 Pounds.

Tag 3: Das Spektakel London Dungeon befindet sich direkt neben dem London Eye, wir haben uns jedoch nicht getraut dort rein zu gehen. Den ganzen Abend hat uns meine Schwägerin bearbeitet, nachdem ihr eingefallen war, dass eine ihrer Freundin gesagt hatte, dass wir das unbedingt ansehen müssten. Irgendwann waren wir überzeugt und starteten das Wagnis. Es ist ein Gruselkabinett, man geht von Raum zu Raum, die Räume sind entsprechend einer bestimmten Zeit dekoriert und mit den Schauspielern besetzt, die die blutige Geschichte Englands erzählen. Wir waren begeistert! Dauer: ca. 1-1,5 Stunden, Eintritt: 26,00 Pounds.

Unser Spaziergang ging weiter zu Tower of London - Besichtigung nur als Gruppe möglich, Tower Brigde, Londoner Hafen, Piccadilly Circus, The Sherlock Holmes Museum, Eintritt: 15,00 Pounds.

Tag 4: Heute mussten wir uns mit Geschenken versorgen. Oxford Street war angesagt und sonstige Gebäude & Skulpturen, die in London stehen, leider blieb keine Zeit, alle genauer unter die Lupe zu nehmen. Dafür das Nation Museum of Science and Industry, Eintritt: ausnahmsweise kostenfrei. Das Museum ist überdimensional groß, man sieht technische Entwicklungen der ganzen Welt auf allen Ebenen. Am Abend haben wir uns entschlossen, den Jackie in Whitechapel zu besuchen. Diese Tour wird von den GoldenTours organisiert, sie schickt einen Leiter zu einem bestimmten Platz, wo sich die Interessenten treffen und die Tour beginnt. Der Tourleiter führte uns zu den Plätzen, an denen man die Leichen der Opfer von Jack the Ripper gefunden hat. Englischkenntnisse sind von Vorteil, da der Tourleiter wie ein Niagarafall gesprochen hat. An dieser Stelle habe ich mehrmals an meine Englischlehrer gedacht und mich innerlich bei ihnen bedankt. Kostenpunkt: 10,00 Pounds.

Am letzten Tag unserer Städtereise hat uns ein Hotelangestellter The Wallace Collection empfohlen, direkt um die Ecke, Eintritt: kostenfrei.
Es ist ein Kunstmuseum, entstanden aus der Privatsammlung von Sir Richard Wallace aus dem Jahre 1897.
Am Nachmittag mussten wir unsere 7 Sachen wieder packen und das Blandford Hotel verlassen. Richtung Underground zum Heathrow Airport.

Mit einem weinenden Auge, habe ich mich ins Flugzeug gesetzt und gedacht: I'll be back.

Mein persönlicher Tipp an Sie:
- Englischkenntnisse sind von Vorteil
- Wir haben Ü/F gebucht, diese Variante würde ich nicht noch einmal wählen, denn nicht an jeder Ecke steht eine Dönerbude, wo man etwas Warmes am Abend zum Essen kaufen kann.
Im Foyer des Hotels stand ein Wassespender, dort haben wir unsere Flaschen aufgefüllt, denn die Preise in London sind enorm hoch. Ein Kaffeevollautomat stand direkt neben dem Wasser und man durfte sich so oft bedienen, bis der Kaffee aus den Ohren gekommen ist.

Noch heute würde ich meine 7 Sachen packen und nach London fliegen.